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Keine trockene Theorie: Kartoffelpüree

Hallo meine lieben Leser!

 

Mit dem Thermomix habe ich nun schon zwei verschiedene Varianten zum Kochen von Kartoffelpüree ausprobiert.

Im folgenden stelle ich sie euch kurz vor, Menge jeweils für 4 Personen.

Thermomix Rezept Variante 1

In den Mixtopf gebt ihr 600 g Wasser und 1 TL Salz und hängt den Gareinsatz ein. In diesen 800 g in kleinen Stücke geschnittene, geschälte Kartoffeln geben. 40 Minuten, Stufe 1, Varomastufe garen.

 

Sobald die Zeit abgelaufen ist, nehmt ihr den Gareinsatz raus und kippt das Kochwasser aus dem MIxtopf aus. Nun gebt ihr in den Mixtopf 120 g Milch, 30 g Butter, 1 TL Salz und Muskatnuss und natürlich die gegarten Kartoffeln.

 

Zeit zum Mixen: 15 Sekunden, Stufe 3,5.

 

Vorteile: Der Mixtopf ist frei um eine leckere Soße zuzubereiten.

 

Nachteile: Kartoffelpüree ist etwas kalt, da die Milch nicht genügend Zeit zum Erwärmen hat. Die gesunden Nährstoffe, die aus den Kartoffel in die Flüssigkeit abgeben werden, gehen verloren, weil die Garflüssigkeit in den Ausfluss wandert. Ich empfinde die Herstellung etwas umständlich, da ich den Gareinsatz herausnehmen und zwischenparken muss.

Beim Zurückkippen der Kartoffeln, hat es ordentlich gespritzt.

Thermomix Rezept Variante 2

Zuerst setzt ihr den Rühreinsatz in den Mixtopf ein. Dann gebt ihr 1000 g in kleinen Stücke geschnittene, geschälte Kartoffeln, 1 TL Salz und 350 g Milch in den Mixtopf.

25 Minuten, 98 Grad, Stufe 1 garen. Sobald die Kartoffeln gut sind, Rühreinsatz raus, 30 g Butter und Muskatnuss rein und für 30 Sekunden, Stufe 3 pürieren.

 

Vorteile: Im Vergleich zu Variante 1 eine schnellere Zubereitung. Nährstoffe aus den Kartoffeln bleiben im fertigem Püree vollständig erhalten. Die Zubereitung ist einfach und unkompliziert und ihr erhaltet ein heißes, dampfendes Püree.

 

Somit gewinnt für mich definitiv Variant 2! Seid ihr anderer Meinung? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Kartoffelchemie

Kartoffeln sind ein super abwechslungsreiches Lebensmittel und auch chemisch sehr interessant. Eine Kartoffel besteht aus zigtausend Zellen. In diesen Zellen sind Stärkekörner enthalten. Die Stärke dient der keimenden Kartoffelpflanze als Energielieferant. Stärke könnt ihr euch vereinfacht als ein lange Kette von Zuckermolekülen vorstellen.

 

Um den Erdapfel genießen zu können, müssen wir die Zellwände weich kochen. Bei Temperaturen über 65 Grad, verändert sich die Proteinstruktur in den Zellwänden der Kartoffel und Stärke wird freigesetzt: Die Kartoffel wird gar!

In den Zellen verkleistert die harten Stärke zu einem Art Brei und die Kartoffel wird angenehm weich. Somit wird auch klar, warum das Verhältnis von Protein zu Stärke die Sorte der Kartoffel bestimmt:

Wenig Stärke -- festkochend Sorte

Viel Stärke -- mehlig kochende Sorte

 

Um ein perfektes Püree herstellen müssen möglichst viele Kartoffelzellen intakt bleiben. Das heißt für uns: Wir dürfen die gekochten Kartoffeln nicht zu grob behandeln. Zu starkes Pürieren zerstört zu viele Kartoffelzellen, dadurch werden viele Proteine freigesetzt die sich zu großen schleimigen Netzwerken zusammentun. Die aus den Zellen austretende Stärke fungiert als “Soßenbinder” und dickt die Milch und das Wasser an.

Zähes, gummiartiges, an Klebeleim erinnerndes Püree schmeckt nun wirklich nicht!

In diesem Sinne: Haltet euch an die Püriervorgaben des Thermomixes, oder nehmt den guten alten Kartoffelstampfer. Damit kann nichts schief gehen!

 

An alle Bastelfreunde unter euch:

Die Klebe- und Kleister-Eigenschaft von Kartoffeln könnt ihr bei der Herstellung von Kartoffelkleister prima nutzen :-)

Durch die Verdunstung des Wassers wird die Stärke wieder hart.

 

 

Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen!

 

Liebe Grüße auch von Bibi Blockberg, 

eure Frau Kakadu